Eine gute Planung ist schon einmal die halbe Miete

Bevor ich mich zu einem Ausflug oder einer Reise aufmache, überlege und plane ich ziemlich genau, was ich überhaupt möchte. So wie wahrscheinlich fast jeder, vor allem wie wohl jeder, der einen Fotoausflug macht, und was das Allerwichtigste für mich ist, es muss ein Ziel und Weg sein, der mich auch interessiert. Meistens entstehen neue Ideen beim Stöbern durch Online Landkarten und beim Ansehen von Dokus oder Märchen. Ja, Märchen. Diese spielen oft in ganz tollen und einmaligen Landschaften und nicht erst einmal habe ich mich über Drehorte informiert und diese dann letztlich auch besucht oder auf meiner „Liste“ vermerkt. Überwiegend ist es so, dass ich mir einen Umkreis zusammenstelle, in dem alles aufgeführt ist, was ich sehen möchte. Dann überlege ich, wie lange ich pro Ort etwa brauche. In 1/2 Tag und 1/1 Tageszeitfenstern. Und dann schaue ich, wo sich etwa der zentralste Punkt befindet und dort suche ich dann nach einer passenden Unterkunft.

Unvorbereitet eine Woche einfach irgendwo zu verbringen, wäre der Horror für mich!

Was auch wichtig ist, möchte ich das Auto vor Ort oft stehen lassen, dann braucht es eine Haltestelle, die gut und schnell zu Fuß erreichbar ist. Genauso ist es wenn ich von A nach B Wandern möchte und dann mit Bus oder Bahn zurückfahren möchte. Und die dritte Variante ist, wenn ich das Fahrrad mitnehme, kann ich es gut Unterstellen und von dort aus auch ins Umland gelangen, ohne erstmal 400 Höhenmeter bewältigen zu müssen? Meistens findet sich die passende Unterkunft nach kurzer Recherche und bisher wurde ich nur sehr selten enttäuscht. Immerhin möchte ich auch ein schönes Frühstück genießen und keine durchgelegenen Matratzen für mehr als eine Nacht ertragen müssen. Urlaub ist in erster Linie zum Wohlfühlen gedacht.

Wenn diese grundlegenden Dinge erledigt sind, geht es an die Feinplanung. Jeder Tag sollte mir etwas Tolles geben und mehr als einen komplett ungeplanten Tag habe ich im Prinzip nie. Dafür ist mir die Zeit vor Ort zu schade, aber dennoch habe ich genügend Zeitfenster, die ich spontan nutze und Pläne für Unternehmungen auch oft ins nächste Jahr mitnehme. Immerhin gilt es, auch etwas flexibel zu sein. Ich habe beispielsweise fünf Ziele, aber wann ich was genau mache, entscheide ich meist erst kurz vorher, wenn ich den ungefähren Wetterbericht kenne. Es gibt auch immer noch Backups, bei denen ich weiß, dass das Wetter egal ist. Beispielsweise Museen oder kürzere Wanderungen, wo auch sehr starker Dauerregen nicht stört. Dafür ist dann wiederum ausschlaggebend, was ich an Ausrüstung mitnehme.

Am liebsten fahre ich ja in die Alpen. Ein beispielshafte Packliste sieht dann im Herbst so aus:

  • Ganz dicke Jacke
  • Normale Jacke
  • Dicke Mütze
  • Regenhut
  • Regenponcho
  • Handschuhe
  • Imprägnierte Wetter,bzw. Wanderkleidung und Imprägniermittel
  • Stulpen für Schnee
  • Spikes für die Schuhe
  • Wanderstöcke
  • Erste Hilfe Set und Energieriegel/Schokolade
  • Kompass
  • Sonnenschutz
  • Wanderkarte in Papierform
  • Gute Wanderschuhe, die auch für Schnee gut passen, vorher gut gefettet und imprägniert
  • Ersatzwanderschuhe, falls die einen doch mal richtig durchnässen oder Sohle verlieren o.ä.
  • Ein guter Rucksack für lange Strecken
  • Kleinerer Fotorucksack für kurze Strecken
  • Wärmesalbe/Gelenksalbe wenn doch mal was wehtut
  • Mehrfachstecker
  • Gaskocher und sämtliches Zubehör, damit ich unterwegs auch mal was selbst zubereiten kann (eher in Autoreichweite) und passende Lebensmittel wie Kaffee, Gewürze usw.
  • Thermoskanne und Thermobehälter für Essen
  • Sachen für die Ferienwohnung, wie z. B. Gewürze, Lieblingskochmesser, Spülmittel, viele Lebensmittel, die ich eh zu Hause habe und vor Ort nicht noch extra kaufen möchte (Nudeln, Zwiebeln, Couscous, Knoblauch, usw.)
  • Einkaufszettel, was ich unbedingt dort kaufen möchte, auch zum Mitnachhausenehmen (Olivenöl, Schokolade, Käse)
  • Ein kleines Mitbringsel für die Gastgeber

Meistens fange ich mit dem  Zusammensuchen schon lange vor der  Abfahrt an. Mein Rekord waren glaube ich ca. vier Wochen im Voraus…das gehört dann aber auch direkt in die Kategorie „Vorfreude“. Wenn dann alles im Auto verstaut ist, sieht es in der Regel so aus, als würde eine vierköpfige Familie in Urlaub fahren.

Um auch den Tag der Anfahrt optimal zu nutzen, fahre ich i.d.R. früh gegen 4 Uhr los. So konnte ich schon fast alleine morgens am Rheinfall den Sonnenaufgang erleben oder kann zum Beispiel auch einfach unterwegs ganz oft anhalten, um die schöne Gegend anzusehen und auch mal ein paar Meter abseits der Straßen die Örtlichkeiten erkunden. Wo es mit besonders gut gefällt wird direkt vermerkt und dann versuche ich, dort das nächste Jahr einfach zu übernachten und erst dann meinen Weg fortzusetzen (so entstand auch mein Aufenthalt in Warth am Arlberg, von dem ich hier https://katja-hammerschmidt.de/der-weg-ist-das-ziel/ kurz berichte).

Für meine Fototasche brauche ich auch eine gewisse Vorbereitung, allerdings ist diese echt überschaubar:

Welche Objektive brauche ich, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein? Im Prinzip sind 3 völlig ausreichend, ein lichtstarkes Weitwinkelzoom (16-35mm), ein Telezoom (70-200mm), ein langes Tele (800mm) und zwei Kamerabodies. Durch die beiden Kameras entfällt das mehr als lästige Objektivwechseln unterwegs und ich habe für den Fall der Fälle noch eine Backupkamera, falls doch mal was kaputt geht. Für gelegentliche Einsätze nehme ich auch gerne noch ein Tilt-Shift Objektiv mit, was auf Wanderungen allerdings im Zimmer bleibt.

Ein großes, stabiles Stativ kommt auch noch mit und ein kleineres, was auch mal für eine Wanderung tragbar ist. Allerdings benutze ich das dann doch nie.

Und mein Lieblingsutensil muss noch mit, ein Polfilter für das Weitwinkelobjektiv. Ansonsten noch ein kleiner Laptop und Festplatte, Regenschutz für die Kameras, Reinigungstools (falls der Kamerasensor doch mal sehr dreckig werden würde, aber auch noch nie gebraucht) und das war es. Bei meinem ersten Fotourlaub in den Alpen hatte ich fast alles an Objektiven dabei, es war völlig übertrieben und ich habe fast nichts davon gebraucht. Weniger ist oft mehr, schließlich muss das ja auch noch getragen werden.

Und dann geht der Urlaub einfach los.

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1 Kommentar

  1. Schöner Beitrag. Lese ich mir nachher gleich mal durch.

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