Wie ich es mir einfacher mache

Mein Rucksack bei ganztägigen Wanderungen

Prizipiell kann ich ja immer nicht genug dabei haben… wenn ich den ganzen Tag vom Morgengrauen bis Sonnenuntergang unterwegs bin, habe ich allerlei Dinge in und an meinem Rucksack, die ich für kürzere Ausflüge (auch mit Einkehrmöglichkeit) in der Regel nicht dabei habe. Jedes Stück Gepäck ist Gewicht, was ich zu tragen habe, und wenn ich fotografisch für unbekannte Situationen gut vorbereitet sein möchte, ist alleine dadurch der Rucksack schon recht schwer und nach kurzer Zeit kommen dann schon gerne mal Rückenschmerzen. Was konnte ich also tun, um mir das Tragen so angenehm wie möglich zu machen?

Val da Campo

Meine Ausgangslage war bis vor zwei Jahren ein großer Fotorucksack, der noch etwas Platz für Kleidung usw. bot. Für Strecken von 3-4 Kilometern ohne Stock und Stein kein Problem, allerdings für alles darüber wirklich nervig für mich und sehr unangenehm zu Tragen. Daraufhin besorgte ich mir einen extra Wanderfotorucksack, der genügend Platz bot und auch ein ausreichendes Extrafach für den Rest hat. Einmal in die Alpen damit und den ganzen Tag unterwegs, war ich allerdings auch nicht mehr so richtig begeistert davon. Und der war nicht gerade günstig. Also überlegte ich mir was anderes, womit ich jetzt schon das zweite Jahr extrem zufrieden bin. Was ich so alles dabei habe/hatte ist immer etwas unterschiedlich, aber generell sind im Herbst immer dabei:

  • 2 Kameras, 3 Objektive
  • Akkus
  • Kleine Filtertasche
  • Putztuch (kleines Stück eines alten Geschirrhandtuchs)
  • Taschentücher
  • Verbandszeug/Notfallapotheke
  • Notbiwacksack
  • Kompass
  • Regenponcho
  • Handschuhe
  • Mütze
  • zusätzliche Kleidung je nach Temperatur
  • Energieriegel
  • Brotzeit
  • Getränke (neue Lösung)
  • Tee in Thermosflasche (neue Lösung)
  • Je nach Temperatur warme Mahlzeit in Thermobehälter (neue Lösung)
  • Wanderstöcke

Da läppert sich schon einiges zusammen, was ja auch getragen werden muss.

2023 wechselte ich das Rucksacksystem komplett und die Art und Weise, wie ich die Kamerasachen transportiere. Ich holte mir einen wirklich guten Wanderrucksack und Einschlagtücher für die Fotosachen. Auf die Idee hat mich ein Bekannter gebracht (Danke Kay!) und im Prinzip muss der Transport der Fotosachen nur kurz im Rucksack erfolgen, da ich bei Erreichen des Wandergebiets die Kameras umhänge und nur in bestimmten Situationen wieder sicher verpacke. Der Vorteil der Einschlagtücher ist auch noch, dass ich sie bei Kälte prima als Sitzunterlagen nutzen kann.

Teleskopwanderstöcke brauche ich auch nicht die ganze Zeit, aber gerade bei Steigungen und Gefälle sind sie ein Segen für mich. Ich habe diese gerne griffbereit, ohne den Rucksack absetzen zu müssen. Also habe ich beim Rucksackkauf darauf geachtet, dass ich sie daran bequem befestigen kann und sie immer greifbar sind. Außerdem waren mir ein paar Extrafächer für eine Sortierung des Fotozubehörs und sonstigem wichtig und die Möglichkeit, bei Bedarf eine Trinkblase unterzubringen.

Die Gurtlösung

Meine Kameras sind immer an einem doppelten Schultergurt befestigt. Bei langen Wegen nervt mich allerdings immer das leichte Gebaumel und das Gewicht auf den Schultern. Daher habe ich mir an meinen Rucksack noch einen zusätzlichen Gurt befestigt, wo ich die Kameras nochmal extra einhängen kann. Die Gurtlänge ist so eingestellt, dass die Kameras höher hängen als beim Schultergurt, so habe ich das Gewicht nicht mehr auf dem Kameragurt, sondern der Rucksack trägt sie. Außerdem sind die Kameras so etwas unflexibler befestigt, was gerade bei etwas schwierigeren Wegsituationen von Vorteil ist, da erstens das Gleichgewicht von mir nicht mehr durch baumelnde Kameras gestört wird und auch die Gefahr des gegen Felsen Schlagens minimiert wird. Mein Rücken dankt es mir aber in allererster Linie, es macht tatsächlich einen enormen Unterschied. Die Befestigung am Extragurt ist auch einfach gelöst, so bin ich immer noch in kürzester Zeit in der Lage, Bilder zu machen.

Wasserflasche mit integriertem Filter

Ein weiterer Punkt der Erleichterung war im letzten Jahr die Anschaffung von Wasserfilter und Wasserfilterflasche. Für Wanderungen nutze ich jetzt immer meine Wasserfilterflasche, damit kann ich bequem an Bächen gut einen halben Liter Wasser direkt Filtern und in der Flasche lassen. Da in den Alpen im Prinzip überall regelmäßig Wasser meinen Weg kreuzt oder begleitet, ist das absolut problemlos und hat mir richtig gut gefallen.

Außentasche für den Regenponcho

Befestigung des Ponchos am Rucksack

Dann ist da noch mein Regenponcho. Diesen möchte ich schnell fassen können und auch gut verstauen, wenn er nass ist, ohne alles andere mit zu bewässern. Daher achtete ich auch noch auf eine äußere Tasche, wo dieser gut reinpasst. Mit dem Zugband des Ponchos an der Mütze kann ich ihn sogar direkt am Rucksack oben befestigen, das hat den Vorteil bei Regenschauern. Ich lasse ihn dann einfach über dem Rucksack hinten wie einen Umhang herunterhängen und habe damit null Arbeit, wenn ich ihn wieder schnell benötige oder nicht mehr benötige.

Kochset mit allem, was dazu gehört

Damit ich beim nächsten längeren Ausflug noch mehr Gewicht durch Flüssigkeiten wie Kaffee oder Tee und einer warmen Mahlzeit sparen kann, habe ich mir zu Weihnachten einen kleinen Spirituskocher und Titantassen gegönnt. Geringstes Gewicht (alles zusammen incl. Spiritus und der Tütensuppe, Kaffee, plus Putzschwamm und Windschutz ca. 500 Gramm) und kleines Packmaß können mir so die Freude machen, mir unterwegs ein Heißgetränk oder eine warme Mahlzeit zu bereiten. Der Preis war zwar nicht wirklich günstig, aber das werde ich mir nur einmal anschaffen müssen, da die Qualität echt gut ist. Der Nutzen ist enorm, da ich ja das Wasser für die Zubereitung direkt auch mit meiner Wasserfilterflasche von jeder Wasserquelle unterwegs holen kann. Tütensuppe, Kaffee, Tee, bei Bedarf auch was Frisches geschnippelt, so etwas macht mir richtig Spaß und ich freue mich schon auf den nächsten Einsatz.

Gewicht Kochset knapp 500g

Anglerschirm

Für windlose Regentage habe ich mir auch etwas überlegt, ein Anglerregenschirm. Das sind diese peinlich aussehenden Regenschirmhüte. Meiner hat einen Durchmesser von 90cm, absolut klasse. Man hat beide Hände frei und muss die Technik nicht noch zusätzlich vor dem Regen schützen. Klappt prima, nur es darf wirklich kein Wind sein.

Diese Kleinigkeiten sind bei mir alle durch praktische Umstände entstanden, die mich immer etwas genervt hatten oder einfach umständlich waren. So bin ich jetzt zufriedener und kann einfach die tollen Zeiten in der Natur genießen, ohne mich mit Kleinigkeiten herumärgern zu müssen und habe noch den zusätzlichen Spaß des Kochens unterwegs.

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